Zwischen Weihnachtsgans und Feuerwerk gibt es keine bessere Beschäftigung als eine Runde Ski oder Snowboard zu fahren. Das dachten sich 65 Kinder, 14 Skilehrer und 40 Mitfahrer bei den diesjährigen Kinderski- und Snowboardkursen des Skiclubs Rudelzhausen-Tegernbach. Kinder zwischen 6 und 15 Jahren machten sich in zwei Bussen vom 27.12. bis 29.12. gemeinsam mit uns auf den Weg nach Westendorf, um drei Tage lang ihr Fähigkeiten auf zwei bzw. einem Brett zu verbessern.

Am 27.12. um 6 Uhr morgens ging es los. Die Jüngsten stiegen mit so viel Nervosität in den Bus, dass an schlafen auf der Hinfahrt gar nicht zu denken war. Einige „alte“ Hasen dagegen verkrochen sich tief unter ihren Jacken und nutzten die Fahrt, um die Nacht noch etwas zu verlängern. Spätestens als wir die Autobahn verließen, der erste Skilehrer nach seinem Helm griff und die Sonne über die Gipfel blitze waren auch die coolsten Teilnehmer gepackt von Vorfreude. Sobald alle bereit waren, machten sich unsere Jüngeren auf den Weg zur Übungswiese, während die Älteren sich in die Gondel setzten, denn sie wollten erst einmal ganz nach oben. Die letzte Skepsis, ob sich das frühe Aufstehen gelohnt habe, war spätestens nach den ersten beiden Schwüngen wie weggeblasen und ehe man sich versah, war der erste Tag bereits vorbei.

Da bereits jeder seinen Sitzplatz im Bus wusste, begann der zweite Tag etwas ruhiger als der Erste. Vielleicht auch, weil einige noch etwas Zeit brauchten, um die Batterien wieder vollends aufzuladen. Doch bei dem Wetter, dass uns in den Bergen erwartete, konnten auch die müdesten Äuglein nicht anders als zu strahlen. Wieder durften wir die Sonnencreme auspacken und einen ganzen Tag lang die Sonne auf unseren Gesichtern spüren. Zurück auf der Piste stellte der ein oder andere fest, dass manches, was am Vortag noch schwer viel, jetzt auf einmal wie von allein funktioniert und die Piste, die gestern noch steil erschien, jetzt mit links bewältigt werden konnte. Und schon war es wieder Zeit für die Mittagspause. Zur Stärkung schnell einen Kaiserschmarrn und wieder zurück auf die Piste. Noch ein paar Abfahrten und schon war auch dieser Tag vorbei.

Wie so oft kehrten am dritten Tag die Kräfte, welche wir bereits verloren glaubten, wieder zurück. Die Busfahrt verflog am 29.12. wie im Flug und kaum reckten sich die ersten Berge in den Himmel, so wich der Nebel einem blauen Himmel und es war klar, auch dieser Tag sollte wieder ein genialer und sonniger Skitag werden. Da wir den Ablauf am Bus bereits zweimal geübt hatten, dauerte es nicht lange bis wir zurück auf der Piste waren. Wer sich dann noch auf den Weg zum Zauberteppich machte, um die Anfänger zu begutachten, der konnte lange suchen. Die fuhren mittlerweile wie waschechte Profis mit dem Teller- oder Sessellift den Berg hinauf, um eine Abfahrt nach der anderen in das Tal zu rauschen. Auch die geübteren Kursteilnehmer waren an Tag drei nicht wiederzuerkennen. Beim einen klappte der verflixte Stockeinsatz jetzt wie von allein, der andere wusste gar nicht mehr, was Fahren in Rückenlage bedeutet, und der wieder andere stellte beim Hinabschauen auf die Ski fest, dass auf einmal aus Pizza Pommes geworden war. Bis wir uns versahen fand auch dieser Skitag sein Ende und schon waren die Kinderski- und Snowboardkurse vorbei.

Währen einige auf der Rückfahrt noch aufgeregt Erfahrungen austauschen, so ließen andere noch einmal in aller Ruhe drei herrliche Skitage in ihrem Kopf Revue passieren, bevor sie mit einem Lächeln auf den Lippen ein kleines Nickerchen begannen.